Dr.-Heinrich-Eidam-Platz

Bevor er den Namen bekam, unter dem man ihn heute kennt, hatte der Dr.-Heinrich-Eidam-Platz einen anderen Namen. Er hieß, bevor er am 19. März 1931 umbenannt wurde, „Zum Wasen“. Wasen ist eine althochdeutsche Bezeichnung für eine große Rasenfläche beziehungsweise eine große Wiese. Der Grund, warum er früher den Namen „Zum Wasen“ trug, ist, dass dort früher in der damaligen Oberen Vorstadt, die sich an der Nordgrenze von Gunzenhausen befand, der Obere Hirte seinen Sitz hatte. Dieser bewirtschaftete dort die große Wiese, wodurch der Name „Zum Wasen“ entstand. 

Der heutige Namensgeber des Platzes war der Mediziner und Limesforscher Dr. Heinrich Eidam, der am 4. Juni 1849 in Sommerhausen geboren wurde. Er studierte Medizin in Erlangen, wo er 1875 den Titel Dr. med. erhielt. Im Jahr 1871 kam er als Arzt nach Gunzenhausen und machte sich durch viele Wohltaten für Gunzenhausen und seine Bürger bekannt. Unter anderem errichtete er 1891 eine Sanitätskolonne und eine Milchküche, um gegen die hohe Säuglingssterberate vorzugehen. Er wurde dann 1895 Bezirksarzt. Außerdem begann er schon 1879 mit der Erforschung der Geschichte von Gunzenhausen und seinem Umland. So fand er in diesem Jahr einen Hallstattzeitlichen Grabhügel (auch ältere Eisenzeit, ca. ab 800 v. Chr.), woraufhin er den „Verein von Altertumsfreunden Gunzenhausen“ gründete und dessen erster Vorsitzender wurde. Er dokumentierte auch die römischen Kastelle in Gunzenhausen (ab 1897), in Gnotzheim (ab 1878), Munningen und Theilenhofen (1892 bis 1895). Durch seine Forschungen fand er insgesamt elf Wachtürme des Limes und aufgrund seiner Projekte wurde er 1892 zu einem der vier bayerischen Streckenkommissare der Reichslimeskommission ernannt. Im Jahr 1921 erfolgte dann die Öffnung des vom ihm initiierten Heimatmuseums. Im selben Jahre wurde er zum zweiten Ehrenbürger der Stadt Gunzenhausen ernannt. In den Jahren danach erhielt er den Wilhelm-Rehlen-Preis (1928) und den Ehrendoktor der philosophischen Fakultät der Universität Würzburg (1930). 

Zu seinen Ehren wurde dann am 19. März 1931 die Straße „Zum Wasen“ durch einen Stadtratsbeschluss zum Dr.-Heinrich-Eidam-Platz umbenannt. Am 5. April 1934 starb er in Gunzenhausen.  


Dr. Heinrich Eidam



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