
Das Römerboot am Altmühlsee (F.A.N.)
Die Friedrich-Alexander-Universität (FAN) hat anlässlich ihres 275. Jubiliäums ein Römerboot, die Fridericiana Alexandrina Navis (kurz F.A.N.) nach Originalfunden in Oberstimm bei Manching nachgebaut. Neben wissenschaftlichen Test und universitärer Lehre bietet sich die Möglichkeit das Boot nutzen zu können. Betrieben wird das Boot durch den Verein „Erlebnis Geschichte und Experimentelle Archäologie e. V.“ (www.egea-ev.de)
Das neue Boot entsteht
In zwei Jahren soll mit möglichst viel Unterstützung aus der Bevölkerung unter der Anleitung eines Bootsbauers ein Schiff nach spätantikem Vorbild erbaut werden. Spätestens mit dem Bau der Halle in Schlungenhof, die die beiden Boote die FAN und die neue DUC beherbergen, werden dann die Bootsbauarbeiten erfolgen. Nach Fertigstellung des Bootes gegen Ende Juni 2022 soll die DUC in einer Verknüpfungsfahrt alle 19 Kooperationspartner im EU Projekt „Living Danube Limes“ besuchen. Zurückgekehrt soll das Boot auf dem Testareal am Altmühlsee verbleiben, nahe dem einstigen römischen Numerus-Kastell von Gunzenhausen, das bis ins 3. Jh. Existierte. Dort werden die DUC und die FAN Besuchenden zugänglich sein.
Informationen zur Bauweise und zum Boot selber:
- 80 Eisennägel halten das Boot am Bug und am Heck so zusammen, dass für den Rest Holzdübel und –nägel reichen, um die Planken zu befestigen.
- Damit ist eindeutig, in welcher Bautradition die Bootsbauer standen, die das Boot gebaut haben. Die leichte Bauweise mit Nut- und Federbauweise, um die Planken zusammenzuhalten, die glatte Außenhaut: So hat man im Mittelmeer schon lange vor den Römern Boote gebaut.
- Das Boot (2,2 T leer, 15,70 m lang, 2,7 m breit) ist nach einem Wrack nachgebaut, das in Oberstimm an einem Nebenfluss der Donau gefunden wurde und im „Kelten Römer Museum“ in Manching ausgestellt ist. Sein Einsatzgebiet war die Donau, der Rhein und die Nebenflüsse. Boote dieser Art patrouillierten und sicherten die „nassen Grenzen“.
- Der Nachbau der Friedrich-Alexander-Universität, die F.A.N., war wie sein römisches Vorbild unterwegs von Ingolstadt bis an das Schwarze Meer und ist in zahlreichen Tests unter Ruder und Segeln auf Herz und Nieren geprüft worden. Jetzt hat es seine Heimat am Altmühlsee.
Wie die Römer…..
Ziel des Projektes ist es, einen Einblick in das römische Leben und Arbeiten in der germanischen Grenzregion zu gewähren. Bereits im Jahr 2020 wurde am Seezentrum Schlungenhof ein römisches Lager aufgebaut, wo Legionäre und Handwerker *innen ihr Können zeigen.
Werkzeug: Garant für effiziente Arbeit
Das neue römische Boot, die Danuvina alacris (navis), kurz DUC, soll mithilfe von Nachbildungen des Werkzeugs, das auch römischen Bootsbauer verwendeten, möglichst nahe an den antiken Arbeitsbedingungen gefertigt werden.
Material von Hand geschlagen
Mit römischen Werkzeug fällten die Bootsbauer*innen schon eine Fichte, deren Holz für das neue Boot Verwendung findet.
…..durch Feuer und Muskelkraft geformt
Schied*innen haben in schweißtreibender Handarbeit, das Werkzeug nach römischem Vorbild erstellt, das nun beim Sägen, Hobeln und Hämmern zum Einsatz kommt.


