UNESCO Welterbetag
7.Juni 2015
Limes in Gunzenhausen und Unterschwaningen

Der UNESCO-Welterbetag wird seit 2005 jedes Jahr am ersten Sonntag im Juni bundesweit gefeiert. In jedem Jahr richtet eine andere deutsche Welterbestätte die zentrale Veranstaltung aus.

 

Ziel des Welterbetages ist es, die deutschen Welterbestätten nicht nur als Orte besonders sorgfältiger Denkmalpflege ins Bewusstsein der Bevölkerung zu rücken, sondern auch ihre Rolle als Vermittler der UNESCO-Idee zu stärken. Begegnung und kultureller Dialog sind deshalb thematische Schwerpunkte des Welterbetages.

 

Eine besondere Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche, weshalb zum Welterbetag auch ein museumspädagogisches Programm gehört. Mit altersgerechten Aktionen soll das Interesse der Jugend für das Kulturerbe und den Denkmalschutz geweckt werden.

 

Am UNESCO-Welterbetag stellen die deutschen Welterbestätten ihre Ziele und Aktivitäten der breiten Öffentlichkeit vor. Bundesweit finden an diesem Tag Sonderführungen und Aktionen rund um das Welterbe statt. Über Veranstaltungen zum UNESCO-Welterbetag 2015 informiert die Deutsche UNESCO-Kommission auf ihrer Webseite www.unesco.de.

 

2015 beteiligen sich Gunzenhausen und Unterschwaningen, unterstützt durch den Bezirk Mittelfranken, erstmals gemeinsam am UNESCO-Welterbetag.

 


Programm in Unterschwaningen

11:00 Uhr           

Grußwort Bürgermeister Friedrich Walter

Vortrag: "Alte und neue Forschungen zum Römerkastell Unterschwaningen" (Friederike-Louise-Saal; Dauer ca. 45 Minuten); Elisabeth Krieger, M.A., Stipendiatin der Deutschen Limeskommission, Archäologisches Institut  der Universität Köln

11:30 Uhr

Geführte Radtour zum Kastell Dambach mit obertägig sichtbarer römischer Arena und Lagerdorf, anschl. Führung (Treffpunkt Friederike-Louise-Saal; Dauer ca. 2 Std., Teilnahme kostenlos)

12:00 Uhr

Planwagenfahrt zum Kastell Dambach, anschl. Führung (Treffpunkt Friederike-Louise-Saal; Dauer ca. 2 Std.)

13:00 Uhr

Geführte Radtour zum Kastell Dambach mit obertägig sichtbarer römischer Arena und Lagerdorf, anschl. Führung (Treffpunkt Friederike-Louise-Saal; Dauer ca. 2 Std., Teilnahme kostenlos)

14:00 Uhr

Planwagenfahrt zum Kastell Dambach, anschl. Führung (Treffpunkt Friederike-Louise-Saal; Dauer ca. 2 Std.)

14:00 - 16:00 Uhr

Führungen im Kastell Dambach (nach Bedarf)

15:15 Uhr

Vortrag "Die Römer und der Limes im Gemeindegebiet Unterschwaningen" (Friederike-Louise-Saal; Dauer ca. 45 Minuten); Edagr Weinlich M.A., Limesfachberater Bezirk Mittelfranken


Programm in Gunzenhausen

10:00 Uhr                                                                                                          

Treffpunkt Parkplatz Oettinger Straße

Überquerung der Altmühlfurt

Überschreiten der LIMES-Schwelle hinter der Jugendherberge

Römer-Geleit zum Kastell am Kirchplatz

Grußworte:

Stellvertretende Bezirkstagspräsidentin Christa Naaß, Bezirk Mittelfranken

Bürgermeister Karl-Heinz Fitz, Stadt Gunzenhausen

10:30 Uhr                                                                                                         

Römerführung durch Gunzenhausen mit Diethelm Schön (Dauer ca. 45 Minuten; Teilnahme kostenlos; Treffpunkt Glockenturm am Marktplatz)

10:30 - 12:30 Uhr

Musik mit der Jugendkapelle Gunzenhausen

11:00 Uhr

Blasturmführung mit Heidi Dücker (Dauer ca. 45 Minuten; Teilnahme kostenlos)

11:30 Uhr

Führung durch das Archäologische Museum mit Elke Hartung (Dauer ca. 45 Minuten; Teilnahme kostenlos)

12:30 Uhr

Römerführung durch Gunzenhausen mit Diethelm Schön (Dauer ca. 45 Minuten; Teilnahme kostenlos; Treffpunkt Glockenturm am Marktplatz)

13:15 Uhr

Fahrt von stellvertretender Bezirkstagspräsidentin Christa Naaß, Bezirk Mittelfranken und Limesfachberater Edgar Weinlich, Bezirk Mittelfranken nach Unterschwaningen

13:30 Uhr

Vortrag: "Die Arbeit der Reichs-LIMES-Kommission an den Wachttürmen des LIMES in Gunzenhausen" (evangelische Stadtkirche; Dauer ca. 45 Minuten; Eintritt frei); Elisabeth Krieger, M.A., Stipendiatin der Deutschen Limeskommission, Archäologisches Institut  der Universität Köln

15:00 - 17:00 Uhr

Musik mit der Gunzenhäuser Blousn

15:00 Uhr

Römerführung durch Gunzenhausen mit Diethelm Schön (Dauer ca. 45 Minuten; Teilnahme kostenlos; Treffpunkt Glockenturm am Marktplatz)

16:00 Uhr

Führung durch das Archäologische Museum mit Elke Hartung (Dauer ca. 45 Minuten; Teilnahme kostenlos)


Welterbe-Rundgang in Gunzenhausen


Limes in Unterschwaningen

Das Kastell Dambach wurde vermutlich um die Mitte des 2. Jahrhunderts n. Chr. für eine bisher unbekannte Numerus-Einheit errichtet. Den Befunden nach wurde das etwa 1 ha (84 x 115 m) große Holzkastell für den Numerus unter Commodus (180-192 n. Chr.) oder einem Nachfolger vergrößert. In dem nun 2,15 ha (187 x 115 m) großen Steinkastell war die Cohors II Aquitanorum untergebracht.

 

Seine seltsam langgestreckte Form, bedingt durch die Erweiterung zum Kohortenkastell, sowie seine Lage parallel zum LIMES sind einzigartig unter den Kastellplätzen am Obergermanisch-Raetischen Limes.

 

Durch geophysikalische Untersuchungen in den letzten Jahren konnte südlich des Kastells eine Bebauung des Vicusgebietes mit massiven Steingebäuden sowie im etwas weiter gelegenen Bereich mit Holzgebäuden festgestellt werden. Im anschließenden Waldareal liegen mehrere, nicht bestimmte Gebäudegrundrisse eines weiteren Vicusareals, darunter ein ovaler Wallbefund, möglicherweise ein kleines Amphitheater (Durchmesser 42 x 37m; Höhe der Wallkrone bis 2m).

 


Limes in Gunzenhausen

Vom Kastell Gunzenhausen sind nur wenige Befunde bekannt, da es größtenteils mittelalterlich und neuzeitlich überbaut ist. Noch heute lässt sich die hochwassersichere Lage gut als Geländestufe ablesen.

 

Heinrich Eidam, als sogenannter Streckenkommissar der Reichs-Limeskommission für den LIMESabschnitt von Kleinlellenfeld bis zur Rezat zuständig, konnte bei seinen Grabungen nur wenige Strukturen, wie kurze Mauerabschnitte mit Turmresten und Strukturen der Kommandantur, aufdecken.

 

Das Lager maß 86 x 80 m (0,7 ha), lag rund 320 m südlich vom LIMES und sicherte den Altmühlübergang mit den dazugehörigen Straßenverbindungen. Mit seiner geringen Größe gehörte es zu den sogenannten Numeruskastellen. Diese Kastelle lagen dicht an der Grenze, im Vorfeld der großen Kohortenkastelle.

 

Auf den Schultern der 100 - 200 Mann starken Besatzungen (Numeri) ruhte der eigentliche Grenzdienst, wie die Überwachung der LIMESlinie oder Aufklärungsdienste.

 


Mitwirkende Vereine, Verbände und Organisationen:

Unterschwaningen

Freiwillige Feuerwehr Unterschwaningen, Förderverein Schloss Unterschwaningen, Obst- und Gartenbauverein, Elternbeirat des Kindergartens, Gästeführerteam Unterschwaningen

 

Gunzenhausen

Technisches Hilfswerk Ortsverband Gunzenhausen, Obst- und Gartenbauverein Schlungenhof, LIMES-Cicerones und Stadtführer Gunzenhausen, Jugendkapelle, Gunzenhäuser Blousn

 

Speisen- und Getränkeangebot:

mittags:           Gerollter Römer, Bratwürste

nachmittags:     Kaffee und Kuchen


Buspendelverkehr

Zwischen Unterschwaningen und Gunzenhausen wird ein kostenloser Buspendelverkehr ohne Zwischenhalt eingerichtet.

 

ab Unterschwaningen nach Gunzenhausen (Haltestelle Friederike-Louise-Saal)

  9:45 / 10:45 / 11:45 / 12:45 Uhr

13:45 / 14:45 / 15:45 / 16:45 Uhr

 

ab Gunzenhausen nach Unterschwaningen (Haltestelle Parkplatz Oettinger Straße)

10:15 / 11:15 / 12:15 / 13:15 Uhr

14:15 / 15:15 / 16:15 / 17:15 Uhr


Das alles können Sie auch noch erleben

Tag der offenen Tür im archäologischen Museum Gunzenhausen

Kastell-Tor in Originalgröße am Kirchplatz Gunzenhausen

LIMES-Durchfahrt Höhe Steingass Gunzenhausen

Überfahrt an der Altmühlfurt

LIMES-Visualisierung hinter der Jugendherberge Gunzenhausen an den Altmühlauen

Sonderausstellung im Mesnerhaus Gunzenhausen

Vorstellung der LIMES-App


Und wenn Sie noch Zeit haben, dann machen Sie sich auf nach Ruffenhofen

Die Dauerausstellung im LIMESEUM veranschaulicht auf moderne Weise den LIMESabschnitt zwischen Mönchsroth und Arberg mit dem Schwerpunkt Ruffenhofen. Im Mittelpunkt stehen hier das damalige Leben am Welterbe LIMES sowie die Themen Holzerhaltung, Militär und ziviler Alltag.

 

Der Soldat December, der namentlich aus dem Kastell Ruffenhofen überliefert ist, berichtet in Exponaten, Hörstationen und einem Film aus seinem Leben und begleitet den Besucher durch die Ausstellung. Erlebnisstationen für Kinder runden das Konzept ab.

 


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