Spitalstraße

Im 14. Jahrhundert wurde die Stadt Gunzenhausen von Burkhard von Seckendorff gekauft, um die Stadt als Machtzentrum zu nutzen. 1351 gründete er vor den Toren der Stadt das Heilig Geist Spital der Sage nach aus Trauer über den Tod seiner Geliebten. Das Gebäude befindet sich in der heutigen Spitalstraße.

Das Spital besteht aus dem Pfründnerhaus, welches das heutige Jugendzentrum ist, und der dazugehörigen Spitalkirche. In dieser Kirche wurde er auch bestattet und ihm wurde ein Grabdenkmal gewidmet.

Im Jahre 1826/1827 wurde die Straße Spitalgasse genannt, da damals alle Straßen mit „Gassen“ bezeichnet wurde. Burkhard von Seckendorff wollte damit erreichen, dass er und seine Familie dem Fegefeuer entgehen. Die Bewohner des Spitals, die so genannten Pfründer, kauften sich in das Spital ein. Ein besonderer Ort in der Spitalstraße ist das Haus mit der Nummer 9, welches um 1906 einem reichen Handelsmann namens Meier Theilheimer gehörte. 1915 wurde das Haus von der Witwe des Sohnes übernommen. Die Theilheimers waren eine jüdische Familie, weshalb sie nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten vertrieben und auch wurden einzelne Familienmitglieder in Konzentrationslagern umgebracht . 1938 wurde das Grundstück von der Stadt Gunzenhausen gekauft und nach einem Bescheid des Landratsamts am 10. Oktober 1940 zugunsten des Deutschen Reiches eingezogen. 1944 wurde es dann wieder an Privatpersonen verkauft. 

Heute ist im Erdgeschoss ein Geschäft und darüber befinden sich Ferienwohnungen.  

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