Gruft, Grab, Garten – Gunzenhausens letzte Ruhestätten im Fokus

Datum:    03.10.24
Zeit:    16:00 Uhr
Anmeldung nicht erforderlich
Infotelefon:    09831/508300

Bekanntlich sind im Tod alle Menschen gleich. Irgendwann trifft es uns alle und bereits der Apostel Paulus hob in seiner spannenden Eschatologie die gesellschaftliche Bedeutung von Friedhöfen hervor. Wir alle benötigen einen Ort des Rückzugs, der Trauer und Einkehr, ein besonderes Fleckchen Hoffnung auf Erden, auf dem wir unseren Verstorbenen ungestört nahe sein können. Seit wenigen Jahren zählt die deutsche Friedhofskultur zum immateriellen Weltkulturerbe, Grund genug für Stadtarchivar Werner Mühlhäußer und Stadtführerin Karin Elterlein auf Spurensuche in Gunzenhausen zu gehen. Das Ergebnis verblüfft – im Laufe der Jahrhunderte wurden zahlreiche Gräberfelder ausgewiesen und gepflegt, viele davon später wieder aufgelöst und verdichtet. Es lässt sich daher viel Spannendes über die Gunzenhäuser Gottesäcker, Gedenkstätten und anderen Orte des Friedens erzählen. Eine neue Stadtführung, entwickelt unter dem Dach des 1200-jährigen Stadtjubiläums, wird sich darum kümmern und den Fokus auf die letzten Gunzenhäuser Ruhestätten richten. 

 

Die Friedhöfe in der Weinbergstraße und in der Sonnenstraße kennt vermutlich jeder, beim Jüdischen Friedhof in der Leonhardsruhstraße sieht es da schon anders aus. Eine nicht mehr genutzte letzte Ruhestätte verliert bald an Bedeutung, Erinnerungen an diese Orte liefern dann manchmal nur noch Gedenktafeln oder künstlerisch gestaltete Epitaphe an Gebäudewänden. In Gunzenhausen reichen die Erkenntnisse um Sterben bis in die Hallstattperiode zurück. Ein römisches Gräberfeld am heutigen Kirchenplatz verweist beispielsweise auf eine florierende Zivilsiedlung. Erste Hinweise lieferte diesbezüglich freilich einmal mehr der bekannte Heimatforscher Dr. Heinrich Eidam Anfang des 20. Jahrhunderts, gefunden hat er am gleichen Ort aber nicht nur römische Spuren, sondern auch Grabbeigaben, die wohl aus dem 7. Jahrhundert stammen. Und so entwickelt sich Geschichte, die Menschenleben ziehen im Fluss vorbei. In der Altmühlstadt bekommen wir viele Hinweise aufs Sterben, u.a. durch kostbare Grabplatten, so u.a. in der Evangelischen Stadtkirche oder im idyllischen Garten nahe des heutigen Ärztehauses.

 

Im Rahmen der rund 75-minütigen Tour wird sich Stadtführerin Karin Elterlein intensiv mit der Thematik beschäftigen und auch die ein oder andere Anekdote sowie Geschichte zum Gezeigten erzählen. Gemeinsam mit dem Stadtarchivaren Werner Mühlhäußer hat sich die Ur-Gunzenhäuserin intensiv mit der Sterbe- und Friedhofsgeschichte befasst.

 


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