Zur Promenade

Im 19. Jahrhundert existierte noch die Stadtmauer von Gunzenhausen. Diese entstand circa im 14. Jahrhundert. Einige der Gärten der Bürger, die an der Stadtmauer lebten, befanden sich hinter dieser. Um zu diesen zu gelangen, mussten sie die Stadt durch die Tore verlassen. Um dieses Problem zu beheben, wurden von den Einwohnern Türen in die Mauer gesetzt. Der dadurch entstandene Trampelpfad wurde von den Einheimischen „Zu den Gärten“ genannt. 

1832 wurde die sich hinter den Bauerngärten befindliche Promenade angelegt. Diese sollte ein Ort sein, an dem sich die gehobene Bürgerschaft von Gunzenhausen treffen und mit ihren Sonntagsgewändern prahlen konnte. Der damalige Bürgermeister Johann Hetzner verschönerte den Weg mit Lindenbäumen, die heutzutage deren Wahrzeichen sind. 

1893 erhielt dieser Pfad, der den inoffiziellen Namen „zu den Gärten“ trug, den offiziellen Namen „zur Promenade“. Dieser Weg war vor allem für Reisende von besonderer Bedeutung, da er eine direkte Verbindung zum Marktplatz darstellte. 

Allerdings wurden die Bäume, welche als Markenzeichen der Promenade galten, am Ende des 20. Jahrhundert gefällt, um Platz für neue zu schaffen. 

Mit ihrer Länge von circa 80 Metern ist diese Straße eine der kürzesten in Gunzenhausen, zugleich jedoch auch eine der reizvollsten, da man vom Stadtkern in Windeseile in die Natur und wieder zurück gelangen kann.

 


Promenade um 1900


Promenade 1910


Promenade 1970er Jahre


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