Altmühlübergang bei Gunzenhausen

Von Westen her kommend zieht der Limes über mehrere Kilometer geradlinig in Richtung Schlossbuck bei Gunzenhausen. Hier, etwas nördlich des Parkplatzes, trifft er auf die Altmühl, durch die – nach Einteilung der Reichslimeskommission – gleichzeitig das Ende der Limesstrecke 13 und der Beginn der Strecke 14 bestimmt wurden. Die bekannten und vermuteten Turmstellen werden gemäß diesen Streckeneinteilung durchgezählt.

Heute sind vor Ort in den ebenen Altmühlwiesen vom ehemaligen Übergang des Limes über die Altmühl bzw. der dortigen Turmstelle keine Spuren oder Geländemerkmale mehr auszumachen. Schließlich liegen sie etwa einen Meter unter der heutigen Oberfläche. Eine neue Informationstafel behandelt dieses Grabungsergebnis an Ort und Stelle, weitere Details finden sich im Archäologischen Museum der Stadt Gunzenhausen.

Wie sehr aber Flussübergänge mit stark schwankender Wasserführung in römischer Zeit für die lückenlose Grenzüberwachung Schwachpunkte darstellten, lassen die belegten Baubefunde erahnen. Nur durch die Grabungen von Dr. H. Eidam sind die umfangreichen Erkenntnisse zu Limesmauer, deren Pfahlgründung, Palisade, Flechtwerkzaun, Reste eines Holzgebäudes, Steinturmgrundriss, Postenweg und Furt sowie die Wasserläufe zur Römerzeit ans Tageslicht gekommen.

Die Befunde sind weiterhin tief im Boden erhalten. Vor allem für Hölzer, wie sie für Palisade, Blockhaus oder Gründungspfähle verwendet wurden, bietet das dauerfeuchte Milieu der Talaue die optimale Erhaltungsmöglichkeit. Da das Fälldatum dieser Hölzer mit Hilfe der Dendrochronologie datiert werden kann, sind ihre Zeitdaten im feuchten Boden dauerhaft archiviert.


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