Kastell Gunzenhausen

Das Kastell Gunzenhausen (ORL 71) konnte bisher wegen der dichten Überbauung nur in kleinen Einschnitten untersucht werden. 1897 stellte der Streckenkommissar, Dr. H. Eidam, mit der Süd-, Ost- und Nordfront immerhin die Lage des Kastells 300 m südlich der Limesflucht und das nördliche Kastelltor fest.

Die angenommene Ausdehnung des Kastells von etwa 86 x 80 m lässt auf ein Nummeruskastell schließen, dessen ehemalige Form sich, zwar etwas verschoben, noch heute im Stadtgrundriss widerspiegelt. Östlich der Kirche zeichnet eine zeitlich spätere Mauerrundung die ungefähre Position der südöstlichen Ecke des Kastells nach und gibt den Besuchern einen indirekten Bezugspunkt für seine Lage.

Teile der Principia wurden 1901 nördlich der Stadtpfarrkirche St. Maria freigelegt. Die damals nachgewiesenen Fundamente sind heute in der Pflasterung wiedergegeben und auf einer Informationstafel näher erläutert. Inschriften an Mesnerhaus und Kirche erinnern an die wechselvolle Nutzung des Platzes. Daneben wurde im Kellerraum des Turmes der Stadtpfarrkirche eine kleinere, nur nach Anmeldung zugängliche Ausstellung, eingerichtet. Im Archäologischen Museum der Stadt Gunzenhausen sind die Ergebnisse der früheren Ausgrabungen museal weiter aufbereitet.

Die nächsten sichtbaren Limesbefunde sind die Turmstellen im Burgstallwald auf dem Schlossbuck.


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