Römischer Wachturm im Mittlach

Als die Römer am Ende des 1. Jahrhunderts n. Chr. den Limes anlegten, errichteten sie im Mittlach einen hölzernen Wachturm, von dem aus das Hambachtal im Vorfeld der Grenze überblickt werden konnte. Nachdem der Turm baufällig geworden war, wurde er durch einen robusteren Steinturm ersetzt.

Der Turm im Mittlach ist einer der wenigen Steintürme am Limes, für die ein ebenerdiger Zugang nachgewiesen ist. Die ungewöhnliche Bauweise ist wahrscheinlich auf eine besondere Aufgabe der Turmbesatzung im Mittlach zurückzuführen: Sie sollte den lokalen Grenzverkehr an einem kleinen Durchlass neben dem Wachposten überwachen. Dieser Durchgang wurde gemeinsam mit der Limespalisade um etwa 160 n. Chr. eingerichtet.

Mit dem Bau der Raetischen Mauer entstand um 200 n. Chr. ein neuer Durchlass unmittelbar neben dem Wachturm. Reste vergoldeter Bronzebuchstaben, die an dieser Stelle gefunden wurden, gehörten vielleicht zu einer Torinschrift, deren Text leider unbekannt bleibt.


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